Die Folgen von Covid-19 und die Auswirkungen auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland erfordern von EUREGIO viel Engagement und Zeit. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei, dieses Virus wird uns noch länger begleiten“, sagte Almering. Die Folgen von Corona machen deutlich, dass Lösungen im euroregionalen Kontext gefunden werden müssen. Ein Beispiel: Arbeitsagenturen parken Wanderarbeiter auf der deutschen Seite der Grenze und holen sie mit Transportern ab, um sie beispielsweise zu den Schlachthöfen in den Niederlanden zu transportieren. Dies hat zur Folge, dass Kontaminationsquellen nur durch gemeinsame Beratung und abgestimmte Regelungen beseitigt werden können. „Man kann das nicht einfach auf nationaler Ebene angehen.“ Laut dem Direktor von EUREGIO zeigt dies einmal mehr die Bedeutung von Partnerschaften wie den Euregios und Instituten wie dem Rijnland-Institut.
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Wie erleben Sie Ihr eigenes Engagement im Rijnland-Institut als Mitglied der Expertengruppe? In der nördlichen niederländischen Grenzregion zu Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind in den letzten Jahren aus der gegenseitigen Zusammenarbeit vielfältige Kooperationsprojekte entstanden, bei denen Bildungs- und Wissenseinrichtungen die Federführung übernommen haben. Meiner Meinung nach ist dies die Antwort auf die europäische Idee und Strategie der Vereinigung von Ländern und Regionen, indem man es einfach tut. Für uns als EUREGIO ist es wichtig, an der Arbeit des Rijnland-Instituts beteiligt zu sein. Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit zur Teilnahme erhalten haben. Mit großem Interesse verfolgen wir die Zusammenarbeit mit dem Innenministerium, der Provinz Drenthe, der Provinz Overijssel, der Gemeinde Emmen und der Gemeinde Groningen im Bereich der euroregionalen Kompetenzen. Unsere Philosophie ist, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber nicht nur im Inland tätig sein sollten, sondern das gesamte Grenzgebiet abdecken sollten. Für eine gesunde und nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes müssen Arbeitgeber auf die besten Fachkräfte zurückgreifen, die Grenze darf keine Rolle spielen. Die Ermittlung euregionaler Kompetenzen ist der Schlüssel zur Realisierung grenzüberschreitend gültiger Ausbildungen und Diplome. Das Rijnland-Institut wurde gebeten, eine Empfehlung für solche Kompetenzen für zwei MBO-Berufe zu erstellen. Von der EUREGIO aus trägt unser Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt- und Grenzinformationsstelle dazu bei.
Welche Position nimmt Ihrer Erfahrung nach das Rijnland Institut als Wissenszentrum ein und wie präsentiert es sich? Am Rijnland-Institut beteiligen sich Partner aus beiden Ländern nach der Quadruple-Helix-Philosophie. Die Interessen von Regierung, Bildung, Unternehmern und Bürgern stimmen in Projekten stets überein. Der Schwerpunkt liegt auf der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und dem Abbau von Grenzbarrieren. Darüber hinaus zeichnet sich das Rijnland Institute durch die Zusammenarbeit zwischen MBO und HBO auf beiden Seiten der Grenze aus. Damit beweist das Rijnland Institut, dass es für Europa ausbildet und stets Bürger, Bildung und Unternehmer einbeziehen möchte. Nur so können Sie Lösungen für die Zukunft finden. Das Rijnland-Institut ist hierfür eine gute treibende Kraft. Mittlerweile wird die Expertise auch von Politikern in Den Haag gesehen und nachgefragt. Wir sind von Anfang an mit dem Rijnland-Institut verbunden und arbeiten gerne ergänzend zusammen. Wir müssen zusammenarbeiten und das tun wir. Als EUREGIO denken wir nicht in Problemen, sondern in Lösungen und Chancen. Die Glaswände in den Köpfen der Menschen gibt es noch, wir können sie auch verschwinden lassen, wenn wir es schaffen, die besten Kompetenzen von beiden Seiten der Grenze zu bündeln. Dann können wir die beste Region Europas werden .
Welche Speerspitzen sehen Sie für die Zukunft? Wir sehen, dass viele Bildungs- und Wissenseinrichtungen entlang der deutsch-niederländischen Grenze ihre Aktivitäten um eine euregionale Dimension erweitern. Wir halten es für wichtig, dass wir hier auf Synergien hinarbeiten. Als Kompetenzzentrum kann das Rijnland-Institut dabei eine wichtige Position einnehmen, einschließlich der Entwicklung europäischer Kompetenzen und Lehrpläne sowie der Erstellung einer Forschungsagenda, die die drei Schwerpunkte Technologie und Pflege, Tourismus sowie Sprache und Kultur umfasst. Darüber hinaus ist es das Ziel, die Möglichkeiten für MBO- und HBO-Studierende sowie bestehende Mitarbeiter zu erhöhen (360 Grad in der Region), um eine gemeinsame Wissens- und Beschäftigungsregion zu schaffen. Das Rheinland-Institut tut dies gemeinsam mit den Euroregionen und weiteren Partnern, die der Expertengruppe angeschlossen sind. Durch die Zusammenführung der besten Berufsausbildung auf beiden Seiten der Grenze entstehen neue Chancen für eine leistungsstarke und dynamische Grenzregion. Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir haben jetzt eine gute Vorstellung davon, in welche Richtung wir gehen sollten. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten, natürlich auch mit dem Rijnland-Institut, in grenzüberschreitenden Ausbildungsprojekten wird immer erfolgreicher.