Dazu gehörte die Betrachtung des Profils der deutschen Tagestouristen, was andere relevante Grenzregionen tun, um auf diese Zielgruppe zu reagieren, wie Europa den deutschen Tourismus in der Region fördert und was die Gastronomie und der Einzelhandel in diesen Städten tun, um diese Zielgruppe anzulocken Deutscher Tagestourist zum Ziehen. Die Umfrage, die Van der Neut unter deutschen Tagestouristen in den drei Städten durchführte, ergab, dass jede Stadt eine andere Zielgruppe hat. Groningen zieht vor allem junge Studenten an, die zum Einkaufen oder Ausgehen ins Zentrum kommen, aber auch Menschen mittleren Alters, die die Stadt und die damit verbundene Kultur entdecken möchten. Emmen wird hauptsächlich von Familien mit kleinen Kindern besucht, die Wildlands besuchen, oder von älteren Menschen, die zum Einkaufen auf den Markt kommen. In Enschede kommen einerseits viele junge Leute zum Einkaufen und besuchen die örtliche Gastronomie, andererseits gehen Menschen mittleren Alters mit Freunden einkaufen. Aus diesen Daten wurden pro Stadt zwei Personas erstellt. Dabei handelt es sich um fiktive Personen, die die Zielgruppe beschreiben. Ein Beispiel dafür ist Thimo, der Emmen besucht. Die Umfrage ergab außerdem, dass deutsche Tagestouristen es als sehr angenehm empfinden, wenn das Personal Deutsch spricht und deutschsprachige Informationen zur Verfügung stehen. Beispielsweise verfügt Wildlands über eine deutschsprachige Website und Enschede über eine Website speziell für deutsche Touristen, auf der umfangreiche Informationen zu den Geschäften und bevorstehenden Veranstaltungen geteilt werden. Für viele war dies ein zusätzlicher Anreiz, diese Städte zu besuchen. Zusätzlich zur Durchführung der Umfrage wurden auch die Tourismusstrategien von Groningen, Drenthe, Overijssel, dem österreichischen Tirol und dem spanischen Navarra untersucht. Tirol und Navarra sind beide Grenzregionen, die bei deutschen Touristen beliebt sind. Die Strategien zeigten, dass diese Bereiche mit vielen der gleichen Probleme konfrontiert sind. Vor allem in der Ferienzeit gibt es viel Tourismus, wobei die meisten Touristen die berühmtesten Sehenswürdigkeiten ansteuern. Das bedeutet, dass die örtliche Gastronomie und der Einzelhandel nur in einem bestimmten Gebiet und in einem kurzen Zeitraum vom deutschen (Tages-)Tourismus profitieren. Durch die Zusammenarbeit der fünf Bereiche können neue Erkenntnisse gewonnen werden, die eine bessere Reaktion auf den deutschen Tourismus ermöglichen. Darüber hinaus wird der deutsche Tagestourist in den Tourismusstrategien von Groningen, Drenthe und Overijssel vernachlässigt. Der Fokus liegt auf Touristen, die über einen längeren Zeitraum bleiben. Allerdings können Tagestouristen die Verteilung des Tourismus über das ganze Jahr sicherstellen. Die Bedeutung des deutschen Tagestourismus sollte stärker hervorgehoben werden, da er sich positiv auf die Unternehmen vor Ort auswirkt. Darüber hinaus gibt es innerhalb der Europäischen Union tolle Initiativen zum Thema Tourismus. Beispielsweise konzentriert sich das Projekt EDEN, eine Initiative des Europäischen Parlaments, speziell auf weniger bekannte oder aufstrebende Touristenziele, einschließlich der Grenzregion. Darüber hinaus ist auch der EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) für das Grenzgebiet von großer Bedeutung. Aus diesem Fonds geht Interreg A Niederlande-Deutschland hervor. Interreg hat viele verschiedene Projekte, die den Tourismus im niederländisch-deutschen Grenzgebiet ankurbeln. Abschließend führte Van der Neut verschiedene Interviews mit verschiedenen Gastronomie- und Einzelhandelsunternehmern in den drei genannten Städten. Besonders in Enschede sehen Unternehmer die Bedeutung deutscher (Tages-)Touristen. Die Mitarbeiter der befragten Unternehmen sprechen einigermaßen bis gut Deutsch und einige Geschäfte passen ihr Sortiment an die deutsche Zielgruppe an. Mehrere Unternehmer gaben an, sogar deutsche Stammkunden zu haben. In Emmen und Groningen war dies etwas früher der Fall, was bedeutet, dass ihnen Geschäfte entgehen könnten. Darüber hinaus gaben alle in Groningen, Emmen und Enschede befragten Unternehmer an, dass ihnen die Tourismusstrategien der jeweiligen Provinz nicht bekannt seien, was unter anderem beschreibt, wie die Provinzen auf den deutschen Tourismus reagieren wollen. Es wäre eine gute Gelegenheit für die Länder und die Unternehmen vor Ort, darüber zu diskutieren, wie man mehr deutsche Tagestouristen anlocken kann. Der Europastudien-Student hofft, dass die Erkenntnisse künftig genutzt werden können. „Ich fand es äußerst interessant, diese Forschung durchzuführen. Ich habe viel über den deutschen Tourismus in der Region Nordost-Niederlande gelernt und darüber, was die Provinzen und Europa tun, um diese Touristen anzulocken“, sagt Van der Neut.